Wilhelm Heyne Verlag, 1978. — 239 S. — (Die grossen Kulturen der Welt. Archaeologia Mundi).
Mannigfaltig sind die Aspekte der Archäologie. Die Reihe Archaeologia Mundi ist bemüht, mit ihren Bänden Teilgebiete eines unermeßlich scheinenden Bereiches zu erschließen und Einblick in die archäologische Forschungsarbeit sowie deren Probleme, Methoden und Resultate zu gewähren. Es steht außer Zweifel, daß sich die noch recht junge Fachrichtung der Archäologie einen sicheren Platz unter den Wissenschaften errungen hat und nicht länger als Liebhaberbeschäftigung betrachtet werden darf. Ihr stellen sich bedeutendere Aufgaben als das Sammeln von Museumsgegenständen oder der Hilfsdienst für andere Forschungsbereiche. Sie ist zu einer durchaus eigenständigen Disziplingeworden und kann sogar die Geschichtswissenschaft vertreten, wo dieser die gewohnten Quellen fehlen. An solchen Zeugnissen mangelt es dem Historiker des römischen Altertums freilich nicht. Allein schon die literarische Überlieferung und die unzähligen Inschriften vermitteln ihm umfassende Kenntnisse über die Ereignisse und Gegebenheiten der antiken Welt. Dennoch leistet auch hier die Archäologie unentbehrliche Dienste, wo es darum geht, das bisher gewonnene Geschichtsbild zu differenzieren. Besonders die eindrucksvollen Ausgrabungen von Pompeji und Herculaneum haben uns auch die Realitäten des täglichen Lebens im Altertum entscheidend näher gebracht. Die Bildinhalte der Fresken und Reliefs offenbaren weitgehend die kulturellen Leistungen und ethischen Vorstellungen der Römer. Darüber hinaus können die archäologischen Arbeitsergebnisse über früher weniger erhellte Gebiete wie etwa den Städtebau, die Verwaltung, das Versorgungswesen oder den Handel Aufschluß geben. Die vorliegende Darstellung will so entstandene neue Dimensionen aufzeigen und zugleich die gewaltige Ausdehnung des Forschungsfeldes der römischen Archäologie umreißen